generisches Neutrum
Konzept für die sprachliche Gleichbehandlung aller MenschenKurze Beschreibung des Konzepts
Alle Menschen werden sprachlich gleichbehandelt.
An die Stelle des generischen Maskulinums tritt das generische Neutrum. Die Grundform von Personenbezeichnungen ist also nicht mehr männlich, auch nicht weiblich, sondern neutral. In der neutralen Form sind alle Menschen nicht nur mitgemeint, sondern ausdrücklich genannt.
Die Endung »-in« für weibliche Personenbezeichnungen entfällt – und somit auch eine wesentliche Diskriminierung von Frauen in der deutschen Sprache. (Siehe hier.)
Das ist einfach umzusetzen. Es gibt keine neuen Suffixe oder Silben, keine unbekannten Wörter.
Die meisten Texte werden dadurch ein bisschen kürzer, der Lesefluss ist sehr gut.
Es wird nur geschrieben, was auch gesprochen werden kann.
Einige Dinge bedürfen einer Regelung, hier werden dafür Vorschläge gemacht.
Diese Website versteht sich auch als Angebot: Probieren Sie dieses Sprachkonzept aus! Es lässt sich gut damit kommunizieren. In der Anwendung ist es einfach, im Ergebnis gut verständlich und frei von Diskriminierung.
Alle Menschen werden sprachlich gleichbehandelt – in sehr gut verständlichen Texten.
Toleranz als Grundsatz
Es sollen alle schreiben und sprechen können, wie sie es für richtig halten. Anderen vorzuschreiben, wie sie kommunizieren sollen – ein schrecklicher Gedanke!
Frauen werden in der deutschen Sprache diskriminiert, das beginnt schon bei der weiblichen Endung »-in«. (Siehe hier.) Es ist an der Zeit, dieser Diskriminierung ein Ende zu setzen.
Dieses Konzept ist ein Vorschlag, wie das mit minimalen Eingriffen in die bestehende Sprache gelingen kann. Wer es nützt, kommuniziert fair, vielfaltssensibel und diskriminierungsfrei.
Wer es nicht nützt, tut das allerdings wahrscheinlich auch. Man sollte anderen nicht unterstellen, sie würden mit ihrer Sprache diskriminieren.
Man muss einander schon auch verstehen wollen. Sonst wird es schwierig.
Geschichte
Unseres Wissens nach wurde der Kern dieses sprachlichen Konzepts (Wegfall des Suffixes »-in« für weibliche Personenbezeichnungen, Nutzung des generischen Neutrums) erstmals von der feministischen Sprachwissenschafter Luise Pusch in den frühen 1980er-Jahren vorgeschlagen. Sie selbst sagte seitdem immer wieder in Interviews sinngemäß, dass die Zeit dafür noch nicht reif sei.
Gerade jetzt ist aber ein guter Zeitpunkt, mit der Umsetzung zu beginnen. Das generische Maskulinum reicht nicht mehr aus, der Bedarf nach Veränderung ist da. Wir müssen uns ohnedies umstellen – dann können wir es auch gleich richtig machen und die Diskriminierung beenden.
Was es zu definieren gilt
Die Nutzung des generischen Neutrums wirft einige Fragen auf, u.a. gehört geregelt:
- Wie die Grundform für weibliche Personen dekliniert wird.
- Umgang mit Personenbezeichnungen, die bereits geschlechtsneutral sind (z.B. »Mensch«, »Person«, »Mitglied«).
- Umgang mit Personenbezeichnungen, denen eindeutig ein Geschlecht zugeordnet ist (z.B. »Kauffrau«, »Onkel«).
- Sonder- und Ausnahmefälle.
Für all das gibt es fertig ausgearbeitete Vorschläge, siehe hier.
Reine Theorie?
Mitnichten! Zum Beispiel ist das Magazin TRAiNiNG, ein österreichisches Magazin für Weiterbildung und HR-Management, mit Jahreswechsel 2020/2021 vom maskulinen auf das generische Neutrum umgestiegen. (Allerdings werden die älteren Texte auf der Website nicht umgestellt.)
Wie sich diese Texte lesen, können Sie auf unserer Beispielseite probieren.
Mögliche Lösung
Das generische Neutrum bietet als sprachliches Konzept eine Lösung, die wir im deutschen Sprachraum aktuell sehr gut brauchen können: gut zu lesen, leicht zu verstehen UND »geschlechtergerecht«.
[Das Wort »geschlechtergerecht« wird auf dieser Website stets in Anführungszeichen gesetzt, weil Menschen, die Personenbezeichnungen z.B. im generischen Maskulinum verwenden, nicht unterstellt werden soll, sie kommunizierten nicht gerecht.]